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Per Anhalter durchs Mittelmeer...

Zypern - positiver Kulturschock
Ein Schiff wird kommen...
Urlaub im Troodos Gebirge
Geliebte Berge
Mächtige Klöster
Resumeé
Durchs teure Mittelmeer
Juhu! Wieder zurück in der Türkei
Resumee
Wieder Istanbul

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"Bettina Schmitz" <->
Fri, 30 Mar 2001 19:17:42 +0300
Per Anhalter durchs Mittelmeer...

    ....war leider nicht möglich :-(

    Servus alle zusammen!

    Endlich ist es nun soweit und ich erzähle Euch von unserem Trip durchs teuere Mittelmeer.

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Zypern - positiver Kulturschock

    Wir kamen also morgens um 8 Uhr am Hafen von Limassol an. Die ersten beiden Eindrücke hauten uns schon um: Noch vor der Zollkontrolle gab es eine Touristeninformation. Dort bekamen wir einen Stadtplan von Limassol, die drei billigsten Hotels in der Stadt gezeigt, Hotelführer für ganz Zypern (den griechichen Teil natürlich), Landkarte der Insel, zwei Informationsbroschüren .... echte Informationen ... was für ein Kontrast zu Arabien. Wir gingen aus dem Zollgebäude raus und sahen als erstes eine grosse Tafel mit Bus- und Taxipreisen in die Innenstadt zum alten Hafen und den Abfahrtszeiten vom Bus. Wir konnten gar nicht mehr aufhören zum Lächeln.

    Für die meisten von Euch hört sich dies wahrscheinlich banal an. Detaillierte Informationen und Busabfahrtszeiten sind doch selbstverständlich. Uns schien es wie die Ankunft auf einem anderen Planeten. Nach 4 Monaten Nichtinformationen, alles mindestens zweimal überprüfen, niemandem beim ersten Mal glauben war der Kontrast einfach überwältigend! Wir waren ganz durcheinander.

    Mit dem Bus also zur Altstadt, einchecken ins erste billige Hotel. Später erfuhren wir dann, dass der Besitzer Ägypter ist....Ironie des Schicksals. Die Betten waren unbequem durchhängend und Warmwasser funktionierte kein einziges Mal. Der zypriotische Manager dafür arbeitete jeden Tag an der Renovierung des Nebenraums.

    Es war richtig warm, frühlingssommerwarm. Sonne, Meer. Wir zogen erst einmal los zum Bummel durch die Strassen. Was für ein Kontrast! Wir passieren Geschäfte...niemand springt auf uns zu und will was verkaufen. Wir schlendern die Uferpromenade entlang....niemand folgt uns und stiert uns an. Wir brauchen nicht ständig unsere Augen überall haben und vor jedem Menschen auf der Hut sein. Wir setzen uns auf die Felsen am Meer....ein Angler sieht kurz in unsere Richtung und kümmert sich dann nicht weiter um uns. Wir überqueren die Strasse... Autos halten, um uns rüber zu lassen. Wir gehen Hand in Hand....und niemand nimmt auch nur Notiz davon. Habe ein kurzärmeliges T-Shirt an...und keiner zieht mich mit Blicken aus. Auf unserem Bummel kamen wir an einem Park vorbei...und gingen hinein. Diese Düfte von blühenden Bäumen und Sträuchern, dieses Grün, diese Farben, diese Ruhe, dieses Vogelgezwitscher....wir waren überzeugt, hier ist das verlorene Paradies. Es war, als wenn wir nach langer Zeit aus einer Zwangsjacke befreit würden und uns erst mal neu orientieren müssen. Wie zwei begeisterte Kinder gingen besuchten wir dann auch noch gleich den angrenzenden Zoo. Bedauerten die eingesperrten Kamele (war komisch, diese plötzlich nicht beim Arbeiten sondern hinter Gittern zur Ausstellung zu sehen), beobachteten die Love Birds beim Schmusen und die Perlentauben beim Balzen....geballte Frühlingsgefühle....auch bei uns. Wir schwebten auf bunten Wolken ... und sogen unser neues Leben und die wiedergewonne äussere Freiheit ein mit jedem Atemzug :-))))))

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Ein Schiff wird kommen...

    Die Ernüchterung kam dann am nächsten Tag. Wir wollten uns erst mal um ein Schiffsticket kümmern und dann die restliche Zeit die Insel erkunden ohne Organisationsdruck im Nacken. Zwei Dinge wurden schnell klar: Die Türkei hier zu erwähnen kommt einem Sakrileg gleich. Selbst die Reederei hat keine Ahnung, wie der Zeitplan ihrer Schiffe aussieht.?!

    In der TouristInformation latschte ich erst mal in einen grossen Fettnapf als ich über Fähren von Nordzypern nach Türkei oder von Limmassol in die Türkei erkundigte. Mir schlug umgehend Eiseskälte entgegen. Also Nordzypern könnten wir zwar besuchen, aber wenn uns da was passiert stehen wir ohne Konsulatsbeistand da. Und Schiffe verkehren mit der Türkei schon gar nicht. Schiffe zu den griechischen Inseln fahren auch noch nicht wegen Winterpause. Nur nach Athen könnten wir auf dem Seeweg kommen. Die Idee, mittels eines Tagesvisum in den Nordteil zu gehen und von dort aus eine Fähre in die Türkei zu nehmen, begruben wir schnell. Welcher UN-Soldat an der Sicherheitszone glaubt zwei Leuten mit Rucksack eine Tagestour? Und Zypern ist nicht Ägypten, wo wir uns die Behörden freundlich zu Hilfe holen konnten. Werden zwei Touristen zum Transit durchgelassen kommt das einer Anerkennung Nordzyperns als türkische Provinz gleich...und es werden mehr Menschen diesen Reiseweg benutzen. Back in europe. Wir fragten bei meheren Travelbüros und bei Salamis Tours (die Eigner der Fähren) nach....keine Schiffe, kein Fahrplan, es ist noch Winterpause. Da standen wir nun. Hatten es geschafft, Ägypten auf dem Seeweg zu verlassen und steckten nun offensichtlich in Zypern fest. Demotivation....Kurz vor Büroschluss gingen wir noch mal zu Salamis Tours, kamen zu einer Chefin die sich auskannte und buchten ein Deckticket für den 20. März! Die Dame kannte sich wenigstens aus. Es war das zweite Schiff der beginnenden Saison das nach Rhodos fuhr. Von dort konnten wir eine tägliche Fähre in die Türkei bekommen. (Das erste Schiff fuhr direkt nach Athen ohne Zwischenhalt in Rhodos, und es war nur möglich Kabinen zu buchen). Dann berechnete sie uns auch noch den Jugendpreis....:-) Zur Verteidigung der Ägypter in Port Said müssen wir gestehen, dass ein Teil des Orgachaos dort offensichtlich von der schlechten Informationspolitik von Salamis herrührt. Nicht mal die ortsansässigen Reisebüros in Limassol erfuhren von der Reederei den Fahrplan der Sommersaison....!?

    Nun hatten wir 2 Wochen Zeit für diese Insel. Zuerst waren wir im Zweifel. Zypern ist teuer. Wir brauchen hier ohne gross Essen zu gehen das doppelte unseres normalen Budget. Andererseits fanden wir es ungerecht dieser schönen Insel gegenüber, sie nicht richtig zu würdigen und nach einer Woche schon wieder abzureisen. Wir bezahlten einen Haufen Geld um hierherzukommen und dann gleich wieder weg? UND ... wir waren soooo urlaubsreif. Wir beschlossen also, uns genau hier Urlaub zu gönnen, aufzutanken nach dem aussaugenden Ägypten.

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Urlaub im Troodos Gebirge

    Wanderkarte von der Touristeninformation geholt und nichts wie hinauf in die Berge. Ein ShareTaxi brachte uns nach Pano Platres. Im einzigen billigen Hotel dort konnten wir zwar nicht den Preis runterhandeln (70 DM für ein Doppelzimmer incl. Abendessen)....statt dessen bekamen wir ein Appartment mit Bad und Küchenzeile und jeden Abend eine Flasche Hauswein gratis. Hicks... Wir buchten spontan gleich eine ganze Woche und blieben dann noch einen Tag länger.

    Platres ist ein richtiger Touriferienort. Im Frühjahr und Herbst ist er voller deutscher, belgischer und holländischer Urlauber (lt. Aussage unseres Hausherren tummeln die Schweden sich mehrheitlich an den Stränden von Agia Napa). Im Winter und Sommer kommen reiche Zyprioten hierher zu ihren Villen, skifahren und Flucht vor der Hitze in den Ebenen. Dementsprechend viele Hotels, Pensionen, Tavernen gab es dort. Die Preise waren gleich noch teurer als in Limassol. Die Saison fing noch nicht an und so war der Ort ruhig und beschaulich. Genau was wir erhofften.

    Wir tauchten ein in die Natur. Wanderten stundenlang durch duftende Kiefernwälder. Anfangs war mir ganz schwindelig von der frischen, klaren Bergluft, die mit all den Duft blühender Mandelbäume und Frühlingsblumen gefüllt war. Es war grün grün grün. Wasserfälle überall. Kein menschengemachtes Geräusch rundherum. Vogelgesang weckte uns morgens auf. Eichelhäher und Finken in den Bäumen. Oft standen wir minutenlang an einem Fleck, schauten hinunter über sanfte Hügel und Täler zur Küste (seltsam, das Meer vom Berg aus zu sehen), beobachteten die Tiere um uns herum, das Frühlingserwachen in der Natur. Wir liessen unsere malträtierten Seelen heilen.

    Vielleicht hört es sich für Euch kitschig an. Aber genau so empfanden wir die Zeit in Platres. Sie war Balsam für unsere Seelen und Quelle zum Auftanken. Sie brachte die vielen Narben die die lange Zeit in Ägypten hinterliess ans Tageslicht. Ich wurde wieder ich selbst :-)

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Geliebte Berge

    Nach drei Tagen Wanderwege hinauf und hinunterkraxeln bestanden meine Oberschenkel nur noch aus Muskelkater. Und typisch für uns landeten wir immer mal wieder auf Nichtwegen. Einmal war die Forststrasse durch einen Erdrutsch weggerutscht...und wir rutschten auf mehr oder weniger auf dem Hosenboden auf die gleiche Weise hinunter (Umdrehen ist ja blöd). Einmal sah ich eine Abkürzung den Berg hinauf. Die erwies sich als Sackgasse. Wir landeten unterhalb brüchiger Felsen, konnten nicht mehr zurück (es war zu steil) und nahmen den weniger steilen aber genauso rutschigen Abhang auf der anderen Seite hinunter...um uns einen Weg entlang des Bergbachs stromabwärts zu suchen (der Weg zurück zum normalen Fussweg war durch eine enge, 20 m lange Wasserrinne versperrt). Aber lustig wars. Einen Tag fuhren wir per Anhalter zum Mt. Olympos hinauf. Der höchte Gipfel Zyperns ist von Militär zubetoniert, eine bequeme Teerstrasse führt bis nach oben. Super Aussicht über fast die Hälfte der Insel, einschliesslich einem Teil des von der Türkei besetzten Gebiets. Fotografieren allerdings nicht erlaubt. Soldaten beäugten uns sehr genau.

    And den Nordhängen des Troodos lag noch Schnee. Wir liefen eine Stunde lang sogar durch ziehmlich tiefen Sulz. Die Skisaison verpasste ich leider genau um einen Tag. Sonntags liefen noch die Lifte, am Montag als wir oben waren, waren sie geschlossen...schnief. Ich hatte mich auf Schneespass auf Zypern gefreut. Håkan und mein Geldbeutel fanden es besser, dass es nicht klappte.

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Mächtige Klöster

    Auf Zypern gibt es eine Menge griechisch-orthodoxer Kirchen und Klöster. Zu zweien sind wir hingewandert. Mesapotamos: liegt 8 km von Platres Richtung Westen. Ein wunderschöner Waldweg führt in gemütlichen 1½h dort hin. Das Kloster ist mittlerweile verlassen und verfällt leider langsam. Eingebettet in eine Falte der bewaldeten Hügel. Blühende Mandel- und Kirschbäume rundherum. Wir gingen durch die Räume, Speisesaal, Kellergewölbe, dachten an all die Geschichten, die in diesen Mauern zu Hause sind. Die Kirche wird heute noch an Festtagen zur Wallfahrt benutzt. Jugendgruppen campen im Sommer im Hof. Es war so still und friedlich dort. Refugium abseits der hektischen Welt. Trooditissa: liegt 7 km in die andere Richtung, entlang der Nebenstrasse. Das Kloster ist für Besucher geschlossen. Wir fanden es gut. Mit hunderten von Touristen jeden Tag der Saison hätten die Mönche keine Ruhe für ihre spirituellen Aufgaben. Es ist ein grosses, gut erhaltenes Kloster. Ein Gebäude sah aus wie ein Internat. Alte und neue Teile verschachtelt ineinander gebaut. Die neue Kirche ist noch nicht eingerichtet. An Abzweigung von der Strasse stand ein Beichtstuhl aus Beton mit Marienmosaik daneben. Sah befremdlich aus.

    In dieser einen Woche wurden wir wieder wir selbst. Uns trieb es die Berge und Hügel hinauf und hinunter. Wir saugten die Frühlingsdüfte auf wie ein Schwamm. Bemerkten den Wandel der neu spriessenden Natur. Wann nahm ich mir zu Hause je die Zeit, der Natur beim Wachsen zu zusehen? Selten. Da der Kontrast zu den letzten Monaten so gross war, fielen uns viele kleine Dinge viel stärker auf. Wir genossen das Leben. Flieg Gedanke, auf goldenen Flügeln..... (Va pensiero....Guiseppe Verdi)

    Samstag morgen fuhren wir schweren Herzens wieder hinunter nach Limassol. Wir kauften noch ein, was uns an Kleidung so kaput ging, besorgten Proviant fürs Schiff. Innerhalb dieser Woche, schien sich die Offsaison zur Saison gewandelt zu haben. Viele viele Urlauber waren plötzlich da, wohnen in Appartmentbunkern, inmitten von Beton und Autos. Dabei ist die Natur dieser Insel so wunderschön und tut so gut.

    Von unserem Lieblingsrestaurant muss ich Euch noch berichten. Das Coocos ist eine alte Taverne, vollgestopft mit Fotos, Bootszubehör. Man könnte stundenlang die Wände ansehen und entdeckt immer noch was neues. Das Essen ist grandios, so wie die zypriotische Küche überhaupt sehr lecker ist. Am letzten Abend gingen wir dort nochmal zum Essen, für unsere letzten 5 C£ (ca 18DM). Gefüllte Gemüse, Rotwein. Für ein zweites Glas reichte unser Budget nicht mehr. Die Wirting bekams irgendwie mit und spendierte uns eins gratis. Ein älterer Mann spielte auf der Bazuka (hoffe, dieses gitarrenähnliche Instrument schreibt sich wirklich so), die halbe Taverne sang dazu...und Bettina trank zuviel selbstgemachten ObstSchnaps (vom Tischnachbarn eingeladen). Mond und Sterne schienen auf dem Nachhauseweg...oh wie herrlich kann das Leben sein.

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Resumeé

    Wir sind beide hin und weg von dieser Insel. Wollen auf alle Fälle nochmal für länger hierher kommen. Im Frühling dort zu sein war einfach ein Traum. Die Landschaft ist grün und duftet. Die Menschen haben Zeit zum Erzählen. (lt. Erzählung zweier Schotten, die sein Jahren immer wieder herkommen, sieht´s im Sommer und Herbst wie Wüste aus und ist überlaufen von Besuchern). Mit Auto ist´s allerdings einfacher. Das öffentliche Verkehrsnetz ist nicht besonders gut ausgebaut. Nur zu den grösseren Orten fährt werktags zumindest ein Bus oder Sammeltaxi. Sonntags geht fast nichts. Am 7 Tag da sollst du ruhn. Zypern ist im Laufe seiner Geschichte von allen Möglichen Kulturen besetzt und bereist worden. Jede hat ihre Spezialitäten hinterlassen. Arabien, Mittelmeer, Europa mischen eine reiche Kultur. Fahrt hin!!!! Wir kommen wieder.

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Durchs teure Mittelmeer

    Am 20.3. ging dann unsere Fähre nach Rhodos. War lustig, wieder mal an Deck zu schlafen. Hatte ich seit 10 Jahren nicht mehr gemacht. Wir trafen auf eine Familie aus Hamburg. Sie starteten letzten September mit dem Auto (nahmen sich ein Sabbatjahr von Arbeit und Schule)......und waren fast die gleiche Strecke gereist, wie wir. Was für eine Überraschung! Wir hatten uns natürlich unendlich viele Geschichten zu berichten. In Ägypten nahmen sie fast die selbe Route wie wir und erlebten viel mehr positives. Wenn man als Familie und mit eigenem Fahrzeug reist, kommt man anders in Kontakt mit dem jeweiligen Land und seinen Menschen ... und muss sich definitiv mehr mit Behörden auseinandersetzen (wg. des Autos samt Anhänger). Für uns war es einmal mehr Bestätigung, dass längeres Reisen durch die Welt auch mit Kindern möglich ist. :-))))))

    Gegen Mittag des kommenden Tages kamen wir in Rhodos Stadt an. Am Kai lag auch gleich eine kleine Fähre auf der Rhodos - Marmara drauf stand. Man kann das türkische Festland von hier sehen. Ein Schiffsticket zu bekommen erwies sich als gnadenlos teuer und nervig. Die Hafenbestimmungen der Griechen sind eine Frechheit. Zuerst mussten wir durch die Grenze einreisen. Nur Transit ist nicht möglich. In der Wintersaison verkehrt nur eine einzige Fähre...die dementsprechende Wucherpreise hat (80 DM für 1 h Fahrt). Wir entschlossen uns, das Geld hinzublättern.( Mit einer billigen Fähre nach Kos und von dort aus die paar Kilometer zur Küste zu hoppen wäre zwar möglich. Dann hätten wir womöglich übernachten müssen in Griechenland, oder wären nicht mehr nach Istanbul gekommen oder.... Wir hatten keine Lust auf Umständlichkeit, entschieden uns für die einfachere aber teurere Alternative). Da wir nach Griechenland eingereist waren, mussten wir nun wieder ausreisen. Der Zoll kontrollierte uns kein bisschen....wollte aber Geld. 30 DM Hafengebühr für Rhodos, 10 $ für den türkischen Hafen auf der anderen Seite. Wir waren stinksauer. Zum Rüberschwimmen waren die Rucksäcke leider zu schwer... Aber was soll man machen? Entweder wollen wir in die Türkei auf dem Seeweg und müssen uns ausnehmen lassen oder wir nehmen wie alle braven Urlauber ein Flugzeug....seufzt.

    Um 15.00 fuhr die Fähre dann ab, nach einer Stunde kamen wir in Marmaris an. Ein hübsche Segelhafen und noch hübscheres Städtchen. Zumindest von aussen betrachtet. Im Sommer ist hier der Bär los. Urlauber und Segler so weit das Auge reicht.

    Ein Tip: Mit Fähren durchs Mittelmeer reisen sollte man besser zwischen April und Oktober. Dann gibt es verlässliche Fahrpläne, die Reisebüros wissen Bescheid, man läuft nicht Gefahr auf irgendeiner Insel hängen zu bleiben, es gibt mehr Reedereien zur Auswahl und die Tickets sind vielfach billiger. Håkan und ich haben erst mal genug von diesem wo-finde-ich-ein-Schiff-Abenteuer.... ;-)

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Juhu! Wieder zurück in der Türkei

    Oh wie war das schön, wieder auf türkischem Boden zu laufen. Die bergige Landschaft um Marmaris verleitete uns fast zum nochmal Urlaub machen. Nichts da. Wir fanden ohne viel Aufwand den Busbahnhof, ½ h später ging dann auch schon ein Nachtbus, 12 h direkt nach Istanbul. Preis verhandeln,wir hinein und nichts wie los. Diese Busverbindungen in der Türkei sind einfach genial! Und sie funktionieren!! Wir lernten auch noch gleich ein türkisch/britisches Paar kennen. Sie ist aus Wales und lebt seit 2 Jahren in Marmaris. Erzählten uns vom Leben und den Arbeitsbedingungen in der Türkei. Ihr Mann erhielt seinen Lohn vom letzten Sommer immer noch nicht...

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Wieder Istanbul

    Donnerstag morgen kamen wir in Istanbul an. Checkten in unser altes Hotel (hat neue Manager, ist teurer, habens runtergehandelt, sehr seltsame Leute gehen die ganze Nacht ein und aus, einige Zimmer werden wohl als Puff vermietet, sehr seltsam...). Rucksack abladen, Kopftuch auf und ab zum iranischen Konsulat... das ausgerechnet diesen Donnerstag und Freitag Feiertage hatte...! Und wir hatten unsere Schiffsreise so schön getimed...;-) Am Sonntag konnten wir dann unsere Visaanträge abgeben, bekamen ein Informationsbüchlein für Besucher in die Hand gedrückt (es lebe Khomeni, Khatami ist ok, und aller schlechter Einfluss kommt aus Grossbritannien....freundliche Propaganda). Nun heisst es 10 Tage warten. Kommenden Dienstag bekommen wir Bescheid, ob wir ein Visum haben oder nicht. Ich bin turboaufgeregt....Warum eigentlich. Bis hierher gings doch auch ganz gut.

    Nun haben wir also genügend Zeit die bisherige Route abzuschliessen, Infos über Iran zu lesen, mit dem fallenden Lirakurs zu jonglieren usw. Nichts spannendes. Ist ein ganz komisches Gefühl, so gar nichts weiterplanen zu können. Wenn es mit unserem Visum klappt, nehmen wir am Dienstag Nachmittag den direkten Bus von Istanbul nach Teheran, in ca. 38 h sind wir dann im alten Persien und neuen islamischen Staat. Bin schon gespannt auf deren alte und neue Kultur :-)

    Nun aber genug gefaselt. Viel Vergnügen beim Lesen und Träumen und noch eine gute Fastenzeit!

Liebe Grüsse für heute von
Bettina und Håkan

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(C) 2000-2002, Bettina Schmitz & Håkan Hjelmström