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Travel update Luxor

Die letzten Tage in Amman
Tagesausflug nach Madaba
Von Amman direkt nach Kairo
Riesenstadt Kairo
Sylvester und Visas
Ab in die Wüste
Bawati, Baharia Oasis
Mut, Dakhla Oasis
El Qasr
Weiter nach El Qasr, Kharga Oasis
Vom Bus in den Zug in Asiut
Luxor
Unsere weitere Grobplanung
Ernüchtertes Fazit

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"Bettina Schmitz" <->
Wed, 31 Jan 2001 17:39:24 +0200
Travel update Luxor

Hallo alle zusammen!

    Nach drei Wochen im ägyptischen Teil der lybischen Wüste (heisst hier Western Desert) wagten wir uns wieder in die normale Welt...und haben wieder Kommunikationsanschluss.

    Habe gerade festgestellt, dass das letzte Update von Weihnachten war. Uii ist das lange her. Eine ganze Menge ist seitdem geschehen...

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Die letzten Tage in Amman

    Die Zeit in Amman war gut...ausser das es zuviel regnete und kalt war.

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Tagesausflug nach Madaba

    Am zweiten Weihnachtsfeiertag fuhr ich alleine nochmal nach Madaba. War schon seltsam wieder ohne männliche Begleitung durch die Gegend zu fahren. Ich wurde viel mehr angestarrt, bekam auch viel mehr positives Feedback. Die üblichen zwei Seiten, wenn eine Frau alleine reist. Madaba. Die Stadt ist nichts besonderes. Ihr Reiz liegt in den Ruinen und Kirchen, in denen man alte interessante Mosaiken entdecken kann. Und es war der erste warme Sonnentag nach viel Frieren.

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Von Amman direkt nach Kairo

    Am 27.12 nahmen wir morgens den Bus in den Süden nach Aqaba/rotes Meer. Ramadan war endlich vorbei und wir konnten wieder essen und trinken, wo wir wollten. (zwischendurch denke ich immer noch, ich mache einen Fehler wenn ich tagsüber was in der Öffentlichkeit esse, habe den Ramadan-Rhytmus ganz schön verinnerlicht). Dort unten am Roten Meer empfing uns warmes Meerklime. Was haben wir bloss so lange im kalten Inland getrieben? Wir kamen prompt rechtzeitig für die Fähre nach Nuweiba/Ägypten. Dort um 20 Uhr angekommen fuhr auch noch ein direkter Nachtbus nach Kairo. Der Bus war eiskalt. Die Klimaanlage konnte nicht warm gestellt werden und draussen hatte es max. 5 Grad C. Sinai ist halt weitgehend Wüste. Völlig durchgefroren erreichten wir Kairo dann um 6 Uhr morgens. Amman-Kairo in 20 h....total verrückt ;-)

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Riesenstadt Kairo

    Kairo war erst mal ein Schock. Teure Hotelzimmer, dicker Smog, nervige Einheimische, blöde Anmachen am laufenden Band, Massen von halbnackten Touristen (bekleidet mit Shorts und T-Shirt in einem arbischen Land, Ignoranten). Wir kamen aus der Nichtsaison direkt in die ägyptische Hauptsaison Weihnachten/Sylvester.

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Sylvester und Visas

    Den Jahreswechsel verbrachten wir am Nil. Ich wollte Feuerwerk über dem Nil sehen. Es fand aber nicht statt. Anscheinend feiern die Ägypter nicht mit Feuerwerk am Himmel. Ein paar Minuten Autogehupe und alles ging wieder seinen chaotischen Gang. Totaler Reinfall.

    Unseren Plan, über Saudi Arabien nach Iran zu fahren begruben wir auch erst mal. Botschaften waren wechselweise geschlossen. Iranisches Visum ist in Kairo nicht zu bekommen mangels iranischer Botschaft. Die schweizer Botschaft erledigt iranische Konsularangelegenheiten mit....? Über Saudi-Visa hörten wir von allen Seiten nur, dass Individualreisende keines bekommen....:-(

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Ab in die Wüste

    Nach 4 Tagen Grossstadt flüchteten wir erst mal in die Oasen, wo wir dann steckenblieben (unsere ursprüngliche Planung war "Ägypten in 5 Wochen und dann nichts wir raus hier")

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Bawati, Baharia Oasis

    ein kleines Nest mit nettem Hotel (Frühstück im Garten unter Rhododendron....), nervige Kinder die ständig Bakshish oder Pens wollten. Ich kam auf die blöde Idee einen Tag ein Fahrrad auszuleihen. Die Radl waren sehr klapprig und sind absolut wüstentauglich, wir trugen sie teilweise durch den Sand...oh mein Muskelkater hinterher ;-) Die Plantagen der Oase waren wunderschön. Endlich wieder frische, feuchte Luft mit genügend Sauerstoff atmen. Am dritten Tag dann weiter nach:

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Mut, Dakhla Oasis

    Eigentlich wollten wir in Farafra Zwischenstoppen. Das einzige Hotel am Ort hatte aber nur teure Zimmer oder Zelte übrig und so fuhren wir weiter. Die berühmte White Desert sahen wir also nur vom Bus aus.

    Die Dakhla Oase gehört zum New Valley Project. Wasser vom Nil wird hunderte von Kilometern in die Oasen gepumpt, neue Stadtteile entstehen. Sieht aus wie Planquadrate vom Reissbrett. Ägyptens Regierung hofft, dadurch einen Teil der Überbevölkerung aus dem Niltal in die Oasen locken zu können. Mit wohl bisher mässigem Erfolg. In Mut waren die Menschen entspannter. Wenn uns jemand mit welcome begrüsste meinte er es meistens auch so, ohne Hintergedanken. Zwei Nächte waren wir in einem kleinen Nest in der Nähe des Hauptortes. Es war ein angeblich originales Lehmziegelhaus..... glaube ich aber nicht. Riesen Spinnen an der Decke, abbröckelnde Wände, Frühstück im Sand draussen am Lagerfeuer, ein "Hotelbesitzer" der ständig auf Party macht....typischer lonely-planet-high-life-Lagerfeuer-wir sind ja solche Abendteurer-Absteige. Aus dem Alter sind Håkan und ich definitiv draussen. Wir fuhren schnurstracks nach El Qasr (in der selben Oase).....und blieben für 2 Wochen dort!!!!!

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El Qasr

    Ein mittelalterlicher Ort. Die alten Strassen und Hausdurchgänge restauriert (leider für die Touristen und nicht so sehr zum drin Leben). Beeindruckende Dünen und Plateauabbruch rundherum (wir fanden viele Fossilien, auch einen Haifischzahn).

    Unser Hotel war der Hit! Ausschliesslich warmes Wasser, von einer Thermalquelle. Mohammed, der das Hotel führt, ist der netteste, ehrlichste, ständig arbeitende, hilfbereiteste, führsorglichste Ägypter, den wir je trafen...und wahrscheinlich je treffen werden. Er sorgte von morgens 6 Uhr bis abends Mitternacht dafür, dass es allen Gästen gut ging. Leckeres Essen, Falafel schon zum Frühstück, saubere Bäder, nette Gespräche, Domino dass die Tische wackelten....dies war genau der Ort zum Luft holen, auf den wir seit unserer Abreise warteten. Deswegen verbrachten wir auch 2 Wochen dort. Wir lernten u.a. eine Archäologen kennen. Unglaublich, was Grundmauern alles erzählen, wenn ein Fachmann sie liest. Jim arbeitet seit 43 Jahren im mittleren Osten. Hat vom Irak bis zum Sudan alles mögliche ausgebuddelt und kartiert. War dabei, als der Assuan-Staudamm hunderte Gräber unter Wasser setzte. Er wusste so viele interessante Geschichten zu berichten....:-)) Nach 15 Tagen beschlossen wir, wieder in die Welt zurückzufahren. Wir vermissen Mohammed immer noch......

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Weiter nach El Qasr, Kharga Oasis

    Hier schnappte die ägyptische Sicherheitsfalle zu. Seit dem Massaker 1997 am Hatshepsuttempel in Luxor kann (soll) man sich als Tourist in Ägypten nur noch in bestimmten Bahnen bewegen (man kann auch sagen: Nur wer sich auf den Touristen-zahl-Wegen bewegt ist ein guter Tourist).

    In Kharge sah es so aus: Den ersten Nachmittag, als wir ankamen, spazierten wir noch frei durch die Strassen. Am kommenden Morgen fuhr dann zuerst ein Polizeiwagen mit 6 Insassen hinter uns her, später stiegen wir dann ein und wurden hinchoffiert wohin wir wollten. Kharga liegt zu nahe am Gebiet der Fundamentalisten. So wird alles getan, um die Touris zu beschützen. Entweder mietet man ein Taxi, oder man bekommt Geleitschutz von der Polizei. Allerdings stressten wir die Beamten. Um 14 Uhr bekam der Chef Kopfweh. Håkan wurde nach dem ersten halben Raum im Museum gefragt, ob wir wohl nun fertig wären und zum Hotel zurück wollten. Sie folgten uns zum Bäcker, zur Apotheke, zum Waschpulver kaufen. Wir fühlten uns ganz schön eingesperrt. Am nächsten Tag nahmen wir dann den Bus nach Asiut.

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Vom Bus in den Zug in Asiut

    Asiut, angebliche Hochburg der Fundamentalisten. Einzige Strassenverbindung nach Luxor, die für Touristen erlaubt ist. Als wir am Busbahnhof aussteigen, gabelt uns sofort ein Zivilpolizist auf. Er begleitet uns zum Bahnhof, kauft uns 1.Klasse Zugfahrkarten (andere sind für Touristen nicht mehr erlaubt). Ich kann nicht mal alleine zum Schokolade-kaufen gehen. Wir dürfen keinen Schritt ohne Begleitung machen. Im Zug treffe ich dann zwei Deutsche, die in einer Stadt nördlich von Asiut waren. Sie wurden ständig mit drei Militärfahrzeugen und 15 Polizisten/Miliärs escortiert........! Dagegen gings uns ja noch direkt gut.

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Luxor

    7 Uhr am Morgen fuhren wir in Kharga los, 18 Uhr kamen wir in Luxor an. Hotelschlepper, Massen von Ägyptischen Touristen(es sind 2 Wochen Schulferien)....gestern zogen wir von unserem ersten Billighotel (war gemütlich, die Wände schienen allerdings aus Papier zu sein, man hörte jeden Schnauferer durch, nicht die Spur von Privatsphäre) in ein anders um....ruhig, wieder mit Bad im Zimmer (oh wie schön). Nur die Moskitos sind hier sehr aufdringlich, bin schon ganz zerstochen. Hier gibt es also wieder Internet, viele Restaurants in allen Preisklassen, Massentourismus (wieder mit Shorts und super engen T- Shirts......:-/), die Ägypter sind aufdringlich und reagieren oft aggressiv auf ein "nein". Ich bin zwei Tage mehr oder weniger im Bett geblieben. Habe durch die ständigen Temperaturschwankungen in der Wüste eine Erkältung bekommen....und wir wollen doch raus hier. Wir werden uns hier das wichtigste ansehen (ausser Valley of Kings. Ich sah die Gräber schon und Håkan interessierts nicht so besonders) und dann nach Assuan fahren. Abu Simbel fällt diesmal aus. Man kommt nur noch für 80 $ per Flugzeug hin. Die Strasse ist für Touris gesperrt. (böse Gerüchte behaupten, dass die Fluglinie einem Verwandten von Mubarak gehört....)

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Unsere weitere Grobplanung

    Assuan - Kairo (Post abholen, bitte nichts mehr senden, die Adresse stimmt wahrscheinlich nicht, unser Reiseführer ist unbrauchbar ) Sinai-Rotes Meer-Port Said (vielleicht finden wir ja doch ein direktes Schiff nach Indien)- Alexandria-Siwa Oase....Ägypten wird doch um einiges länger als geplant.

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Ernüchtertes Fazit

    Falls jemand von Euch je auf die bescheuerte Idee kommen sollte, nach Ägypten fahren zu wollen dann bucht einen Flug direkt nach Mut und verbringt Euren Urlaub bei Mohammed in El Qasr....Oder bucht einen komplett Urlaub, wo ihr nicht mit den Einheimischen in Kontakt kommen müsst. Es ist traurig so was zu schreiben. Seit ich 93 hier war hat sich eine Menge geändert. Selbst in Kairo tragen fast alle Frauen Kopftuch. Die Mehrheit der Männer sind unverschämt, unfreundlich und führen sich auf wie pubertierende Jungs (sagt sogar Håkan). Von der höflichen, freundlichen, respektvollen arabischen Kultur ist hier scheinbar nichts übriggeblieben (mit viel Zeit und guten Nerven trifft man sie noch, vereinzelt). Luxor ist der erste Ort, in dem ich kein Kopftuch trage (selbst in Kairo wars mir mit wohler). Und trotz Kopftuch wurde ich so oft plump angemacht oder angetatscht dass es einfach nur widerlich ist. (in einem kleinen Ort der Oasen haben wir den Bürgermeister um Hilfe gebeten, nachdem mich ein junger Pickupfahrer übel belästigt hat.... der hat jetzt nicht so viel zu lachen in seinem Heimatdorf).

    Wir beschlossen, uns das Wichtigste hier anzusehen (einschliesslich der Dinge, die mir wichtig sind und ich beim letzten Mal nicht sah) und dann nie nie nie nie nie nie mehr in dieses Land zu reisen. Der ägyptische Wirtschaft ist zum grossen Teil abhängig vom Tourismus....den Weg den das Land derzeit zu gehen scheint bessert sein Image bestimmt nicht auf.

    So und nun höre ich auf zum Schimpfen. Ich werde schon allein vom Schreiben ganz grantig. Wir werden mal wieder nach draussen wagen und zum Abendessen gehen...die Küche ist hier sehr lecker (wenigstens etwas positives).

    Ich hoffe, Euch allen geht es gut und ihr versinkt nicht im Schnee. Wie ist die Skisaison eigentlich? Hab mir als wir hier ankamen erst mal eine sündteure SZ vom Wochenende geleistet (5 DM). Es ist so schön, mal wieder richtige Nachrichten zu lesen.....:-)

    Ich freu mich über jede mail von Euch. Übrigens nimmt unsere Reisehomepage Gestalt an:
http://wegototrip.to/
die Texte und Bilder dazu fehlen noch ;-)))))

Liebe Grüsse für heute von
Bettina und Håkan

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(C) 2000-2002, Bettina Schmitz & Håkan Hjelmström